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Nahrung nährt - Proteine (Eiweiße)

In der Ernährung spielen Proteine eine wichtige Rolle. Sie dienen dem Körper vor allem zum Aufbau und Erhalt der Muskulatur und des Bindegewebes. Ebenfalls von Proteinen abhängig sind unsere Haare, Haut und Knochen sowie die Herstellung von Enzymen. Enzyme wiederum sind direkt an den Stoffwechselprozessen unseres Körpers beteiligt.

In der Ernährung können wir zwei Proteinlieferanten nutzen:

·         Fleisch, Fisch sowie tierische Produkte und

·         pflanzliche Eiweiße.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung benötigen wir 0,8g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Bei 60kg Körpergewicht benötigen wir also 48g Eiweiß pro Tag, bei 70kg Körpergewicht 56g Eiweiß pro Tag. Bei einer ausgewogenen Ernährung können wir diese Menge über die Nahrung zu uns nehmen.

Fleisch und tierische Produkte

Im Ayurveda werden auch Fleisch und tierische Produkte jeweils in Maßen genutzt. Ebenso wie die moderne Ernährungslehre empfiehlt der Ayurveda eher helles und mageres Fleisch zum Verzehr. Darüber hinaus enthält der Ayurveda einen ethischen Betrachtungspunkt zum Konsum von Fleisch. Tiere sollten grundsätzlich nicht aus Begierde (Appetit, Verlangen) oder ohne Zweck der Verarbeitung aller Tierbestandteile getötet werden. Ein weiterer ethischer Aspekt ist, dass Tiere, die man zur Ernährung nutzt, keinem Stress ausgesetzt sein sollten.
Und unter diesem Aspekt stellt sich in unserer westlichen Welt die Frage nach der Art der Tierhaltung und nach der „Gesundhaltung“. Fleisch aus Mastbetrieben jeder Art mit Großställen, Legeboxen etc. bedeuten immer Stress für die Tiere. Aus eben diesem ethischen Aspekt heraus wird im Ayurveda wenig Fleisch zur Ernährung genutzt.
In der Rekonvaleszenz nach schweren Erkrankungen sowie bei Krankheiten, die mit Auszehrung einher gehen, setzt der Ayurveda allerdings zur Stärkung sehr gern Fleisch- und Knochenbrühen ein. Im Prinzip kennen wir das hier auch – ich und wahrscheinlich viele von euch auch denken in diesem Zusammenhang an die Hühnersuppe oder Hühnerbrühe nach einer durchgestandenen Krankheit.
Empfehlenswerte Fleischsorten sind: Putenbrust (20g Eiweiß/100g), Hähnchenbrust (20g Eiweiß/100g).

Der Ayurveda macht in den klassischen Schriften relativ wenige Aussagen zum Verzehr von Fisch; wahrscheinlich war im Entstehungsgebiet der Verzehr von Fisch nicht so gebräuchlich. Der moderne Ayurveda nutzt Fisch in der Ernährung, achtet jedoch darauf lieber Süßwasserfisch (wegen der geringeren Giftbelastung) oder mageren Salzwasserfisch zu nutzen. Empfehlenswerte Fischarten sind z.B.: Flunder (ca. 16% Eiweiß), Scholle (ca 17% Eiweiß), Seehecht (ca. 17% Eiweiß), Zander (ca. 19% Eiweiß), Flußbarsch (ca. 18% Eiweiß).

Der Ayurveda kennt nicht die Vielfalt tierischer Produkte, wie sie hier bei uns in Europa üblich sind. Betrachtet man das Entstehungsgebiet des Ayurveda, dann ist auch schnell klar woran das liegt. Die klimatischen Verhältnisse in Indien ließen eine hygienische Erzeugung und Aufbewahrung tierischer Produkte nicht zu. Deshalb nehmen die Schriften des Ayurveda nur Bezug auf Milch, Butter, Joghurt und Frischkäse bzw. eingelegten Frischkäse (ähnlich dem Feta). Milch wird im Ayurveda ebenfalls gern zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Sie ist eine gute Trägersubstanz für einige Gewürze und Kräuter und hat selbst eine aufbauende Wirkung auf den Körper – ähnlich wie Fleisch- oder Knochenbrühen. Joghurt, Butter und Frischkäse werden im Ayurveda eher kritisch betrachtet. In Maßen genossen sind sie für die Proteinzufuhr geeignet, aber nicht täglich. Diese tierischen Produkte bauen aus ayurvedischer Sicht im Körper Ama (Stoffwechselschlacken) auf, welche langfristig als Auslöser von Krankheiten angesehen werden. Ihr Verzehr sollte also auf keinen Fall täglich erfolgen.

Ein paar Beispiele für den Proteingehalt bei tierischen Produkten pro 100g:

Parmesan – 38g
Magerquark – 12g
Joghurt 1,5% - 5,4g
Hühnerei gekocht – 13g
Kochschinken – 22g
Serranoschinken – 30g
Lachsschinken – 18g

Pflanzliche Proteine

Pflanzliche Proteine liefern vor allem Hülsenfrüchte. Aber auch in Getreide sind Eiweiße enthalten. Zu den wichtigen Proteinlieferanten zählen Linsen, Bohnen, Erbsen, Soja, Getreide und Nüsse.

Bei pflanzlichen Proteinen ist es wichtig zu wissen, dass unser Körper nicht die gesamte Menge des vorhandenen pflanzlichen Eiweiß nutzen kann. Im Stoffwechselprozess werden nur ca. 20% des vorhandenen Eiweißes in Pflanzen nutzbar gemacht. Hier muss man also immer etwas rechnen, wenn man wissen will, ob genügend Eiweiß verzehrt wurde.
Eine Auswahl an Pflanzenprodukten mit hohem Eiweißgehalt pro 100g:
Sojaflocken – 40g
Hanfsamen – 37g
Erdnüsse – 25g
Seitan – 25g
Kürbiskerne – 24g
Bohnen – 21g
Mandeln – 20g
Haferflocken – 13g
Linsen – 11g
Kichererbsen – 7g
Tofu – 8g