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Zeitenwende

Wir erleben eine historische Zeitenwende, deren Ende und Ergebnis bisher nicht absehbar scheinen. Gleichzeitig erleben wir die krisenhafteste Zeit der neueren Geschichte. Selten kamen so viele und gleichzeitig existenzielle Krisen zusammen. Diese Krisen, ihr unsicherer Ausgang und die Verwirrung über die Richtung der Entwicklung verunsichern, schaffen Ängste, machen ratlos und manchmal hoffnungslos und z.T. lähmen sie. Aus ayurvedischer Sicht bewegen wir uns mental in einer stark Kopfbetonten Zeit mit ihren mentalen Folgen. Wir bewegen uns in einer Zeit, in der einem der Boden unter den Füßen verloren zu gehen scheint.
Gerade in solchen Zeiten sind Gemeinschaft im Sinne des Miteinander, zu sich kommen oder bei sich bleiben und Erdung von existenzieller Bedeutung. Geben wir uns diesen schwierigen Zeiten einfach hin, wird der Boden unter unseren Füßen immer mehr schwanken und wir beginnen uns in einen Teufelskreis zu begeben. Folgen davon können unter anderem sein: Schlafprobleme, körperliche Stresssymptome wie Verspannungen und Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Erschöpfungszustände bis hin zum Burn out.

Was aber tun in solchen Zeiten? Wie den Krisen begegnen, ohne in ihnen zu versinken?
Wichtigster Grundsatz in solchen Zeiten – aktiv bleiben. Aktiv bleiben heißt auch aktiv zu gestalten und nicht erst im Nachhinein reagieren. Reagieren heißt in den meisten Fällen der Entwicklung hinterher zu laufen. Aktiv bleiben heißt selbst zu gestalten, enger werdende Freiräume (z.B. finanziell) sinnvoll zu gestalten und nicht in der „alles einsparen Reaktion“ mit zu schwimmen.
Wir leben in einer der reichsten Gesellschaften dieser Welt, wir haben einen immensen Luxus in den letzten Jahrzehnten erlebt. Nun sind wir in der Situation aktiv entscheiden zu können, zu dürfen und ja auch zu müssen, was uns wirklich wichtig ist und was für diese Gesellschaft wichtig ist. Wir - du und du  und ich - können uns entscheiden, ob wir gesund, gestärkt und aufrecht aus dieser Krise hervor gehen und anderen die Hand gereicht haben um sie mitzunehmen oder ob wir krank, erschöpft, desillusioniert … und einsam zurück bleiben.
Besinnen wir uns doch mal wieder auf das, was uns gut tut – ist es der Frustkauf des 10. Winterpullovers oder der Hype um die nächste Technikerrungenschaft oder ist es Gemeinsamkeit, Miteinander, Bewegung, Gesundheit, Entspannung und an manchen Stellen bewusster Verzicht?
Meine Mutter, die den zweiten Weltkrieg als Jugendliche miterlebt hat, erzählte mir, dass sich die Menschen damals im Haus an den Abenden immer gemeinsam getroffen haben. Jeder brachte eine Kohle mit und dann wurde ein Küchenherd im Haus geheizt, auf dem alle ihr Essen warm machen konnten und nach dem Essen saßen alle in der einen Küche zusammen und schwatzten. Jeden Tag war eine andere Familie der „Gastgeber“. Für mich ist dies eine wunderbare Geschichte von Gemeinsamkeit, Hilfe, Unterstützung und damit am Ende von Krisenresilienz.