Blog

search for me

Sommer, Sonne, Trockenheit - in unserem Körper

Es ist Sommer – und was für einer! Die Sonne strahlt vom Himmel, warme Luftmassen aus dem Süden lassen es sehr warm werden und fast nie und vor allem bei uns in Berlin nicht sind Regenwolken am Himmel sichtbar. Was für uns nach traumhaftem Sommerwetter klingt ist für unseren Körper absoluter Stress. Die Trockenheit in der Natur schlägt sich auch in unserem Körper nieder – wir trocknen aus. Zudem sind unser Herz-Kreislauf-System und unser Stoffwechsel extrem belastet.
Die Feuchtigkeit in unserem Körper zeigt sich u.a. in der „Dicke des Blutes“, den Schleimhäuten des Körpers, der Wassermenge die unserem Körper zur Entgiftung zur Verfügung steht (Urinausscheidung), der Fähigkeit zu schwitzen und am Feuchtigkeitszustand der Haut. Wir alle können sehen, dass unsere Haut bei Hitze trockener wird und wir merken zum Teil auch wenn wir weniger auf Toilette müssen. Aber immer wenn wir das merken, ist der Körper bereits in einem kritischen Zustand. Und all die anderen Feuchtigkeitsmarker in unserem Körper bemerken wir eher nicht aktiv. Keiner von uns spürt den Kampf zwischen Herz, Nieren und Gehirn um die Wasserverteilung bei Knappheit – und doch findet dieser Kampf statt. Und genau weil wir diesen Kampf unseres Körpers um die Ressource Wasser nicht bemerken, sterben bei Hitze durchschnittlich mehr Menschen und gehen als Hitzetote in die Statistik ein.
Ein weiteres Problem mit der Feuchtigkeit im Körper ist unser Durstgefühl. Oft verwechseln wir Durst mit Hunger – und statt dann ausreichend zu trinken essen wir eher und belasten den Stoffwechsel, der ebenfalls Wasser zur Stuhlausscheidung benötigt, noch mehr. Doch was tun, wie viel wovon ist gut oder richtig? Hier einige Anregungen des Ayurveda zu diesem Thema.

Trinkmenge

Der Ayurveda geht davon aus, dass unser Körper ca. 2l Wasser pro Tag zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Mit der Nahrung nehmen wir pro Tag etwa 0,5l auf. Daraus berechnet sich die Trinkmenge von 1,5l pro Tag – für einen normal warmen Tag im Sommer von ca. 20-22° und ohne sportliche Bewegung. Wird es wärmer, braucht der Körper mehr Wasser zur Temperaturregulation. Bei Hitzetemperaturen sind je nach schwitzen 2-3l Trinkmenge notwendig.

Wichtig ist zu wissen, dass als Trinkmenge im Ayurveda nur Wasser und ungesüßte Tees gelten. Es ist gut möglich, am Abend einen Tee zu kochen und ihn kalt werden zu lassen, so dass man ihn am nächsten Tag trinken kann. Wem geschmackloses Wassertrinken schwer fällt, der hat auch hier einige Möglichkeiten dem beizukommen:

·         Kräuterzweige von Pfefferminze, Melisse oder Rosmarin ins Wasser geben

·         Zitronenscheiben oder Gurkenscheiben ins Wasser geben (auch zusätzlich zu den Kräuterzweigen).


Ebenfalls wichtig ist, dass man bei Hitze keine eiskalten Getränke zu sich nimmt. Das mag im allerersten Augenblick angenehm sein, kühlt den Körper jedoch gar nicht. Der Körper kann nur körperwarme Substanzen nutzen und heizt dazu das kalte Getränk auf Körpertemperatur auf. Dazu produziert der Körper noch mehr Wärme.

Pflege von Schleimhäuten

Vor allem die Schleimhäute von Mund und Nase sowie die Augenfeuchtigkeit leiden bei hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchte und trocknen aus. Zum Glück gibt es Möglichkeiten diese Schleimhäute und die Augen zu unterstützen.

Mundschleimhaut – morgens nach der Mund- und Zahnhygiene den Mund statt mit Mundwasser mit Öl ca. 5min. spülen. Dazu eignet sich im Sommer besonders Kokosöl. Davon einen kleinen Schluck (oder einen ¼ TL im festen Zustand) in den Mund nehmen und bewegen. Das Öl reinigt und befeuchtet und fettet die Schleimhaut.

Nasenschleimhaut trocknet besonders stark aus. Die Schleimhaut bildet eine „feste Kruste“ an den Nasenwänden. Ihre Schutzfunktion hat sie dann komplett verloren. Um die „feste Kruste“ zu lösen, morgens die Nase mit körperwarmen Salzwasser spülen (1g Salz auf ca. 100ml Wasser). Anschließend die Nase ebenfalls mit Öl pflegen. Dazu in jedes Nasenloch mit einer Pipette (in Apotheken erhältlich) je einen Tropfen Öl geben. Es eignen sich hier eher dickere Öle wie Sesam oder Olive. Wem die Ölnummer zu unangenehm ist, der kann auch eine Nasensalbe verschiedener Anbieter (in Apotheken erhältlich) nutzen.

Trockene Augen können mit einigen einfachen Hausmitteln unterstützt werden. Das wohl bekannteste sind Teebeutel von aufgebrühtem Schwarztee nach der Abkühlung auf die Augen zu legen. Ebenso kann man es mit rohen Gurken- oder Kartoffelscheiben machen. Eine sanfte Massage der geschlossenen Augenlider im Kreis hilft ebenfalls, da so die Tränenflüssigkeit besser auf dem Auge verteilt wird. Ansonsten gibt es in der Apotheke auch eine Auswahl an Augentropfen zur Befeuchtung der Augen.

Trockene Haut

Über die Haut verliert der Körper einen großen Teil an Feuchtigkeit. Die Haut selbst trocknet ebenfalls aus – sowohl was ihren Fettanteil als auch ihren Feuchtigkeitsanteil angeht. Oft erkennen wir das an rauer oder sich leicht schuppender Haut. Ständiges cremen des Körpers ist bei dieser Hitze nicht nur unangenehm sondern auch nicht wirklich nützlich.
Um der Haut die Fettkomponente wieder zuzuführen hilft 2x in der Woche ein Ölpeeling beim Duschen. Dazu in etwas Öl (z.B. Mandelöl, Olivenöl) einen Peelingzusatz zugeben – das können sein: fein gemahlener Kaffeesatz, Salz, Zucker, gemahlene Aprikosenkerne u.ä. Den Körper mit diesem Ölpeeling einreiben und hinterher abduschen. Die Feuchtigkeitskomponente nach dem Duschen über eine feuchtigkeitsspendende Körperlotion zuführen. Wer es ganz natürlich mag kann hier auch reines Aloe Vera Gel verwenden.
Allgemein hilft zwischendurch immer Wasser – allerdings als Spray zerstäubt auf die Haut geben.